sprungmarker testet

Der barrierefreie Webentwickler – ein Langweiler?

Es ist immer wieder interessant, in und um die barrierefreie Entwicklerszene zu publizieren, da argumentiert es und möglichst kurz knapp, schließlich wissen wir ja alle: Barrierefreiheit so als ständiges Thema – das nervt doch nur!

So findet Nico Brünjes in seiner Leselinks auf der Flucht zu meinem Artikel in Sachen reine Textvergrößerung und WCAG 2.0 / BITV 2.0 die blumigen Worte:

Den barrierefreien Entwickler lernen wir unter »WCAG 2 und die reine Textvergrößerung« kennen. Aber mal im Ernst: ein trockenes Thema. Wer wissen will, wie Barrierefreiheit tickt, braucht nur diesen Post zu lesen. Und dann schnell weg…

Quelle: Nico Brünjes – Leselinks auf der Flucht.

Dazu fällt mir nur zweierlei ein: Zum einen ist es schlicht so, dass Barrierefreiheit und deren Techniken sich immer schneller weiterentwickeln. Da kommt eine Gesetzgebung wie die BITV ohnehin nicht mehr nach, selbst das WCAG 2.0 mit ihren offenen Techniken hat da gut zu tun. Daher ist die Aufgabe des barrierefreien Entwicklers (gut: ich kann auch die Entwicklerin betonen), am Puls der Entwicklung Temperatur zu nehmen und jeweils Vergleiche zu ziehen, Veränderungen aufzuzeigen und sich selbst dabei mit zu entwickeln. Zum anderen ist es nun mal so, dass nicht alles Fun sein muss, aber letztlich ist die Beschäftigung und Weiterentwicklung eines Empfehlungsinventars wie das WCAG 2.0 durchaus spannend – wenn auch zeit- und debattenintensiv.

Mein barrierefreies Entwicklerleben kennt diese Begegnung mit dem Langeweilebonus, der stets von außen herangetragen wird, von jeher. Mir ist noch nie aufgefallen, dass intensive Beschäftigung – mit was auch immer – langweilig sein kann. Aber vielleicht ticke ich da letztlich einfach anders und verstehe unter Fun auch was andres.

Sei’s drum.

4 Antworten auf “Der barrierefreie Webentwickler – ein Langweiler?”

  1. Naja. Oben steht hier: Wir kennen schon alles: #html5, #css3, #responsive webdesign, #mobile first und #flex layout. Und das alles #barrierefrei? Aber klar doch, weil mir #accessibility einfach Spass macht.

    Das zweifle ich halt gelegentlich etwas an, bezweifle ich aber keinesfalls die Notwendigkeit von Barrierefreiheit. Das würde auch nicht zu meiner bisherigen Arbeit passen. Der Artikel ist halt exemplarisch dafür: drei Entwickler mit sechs Meinungen, fünf Richtlinien mit zwölf Interpretationsmöglichkeiten und am Ende ein Update, wonach alles was vorher steht, doch irgendwie anders ist, aber nur ein wenig… Hin und wieder fragt man sich halt, ob und wie so das gemeinsame Ziel vorangebracht wird.

    Schön, dass Du zwar barrierefrei, aber nicht langweilig bist.

    1. Ich denke, das macht den Unterscheid zwischen uns beiden aus. Klar ist es mitunter etwas nervig mit so einer offenen Plattform wie den WCAG 2.0 zu arbeiten. Aber das ist ja grade das offene und letztlich robuste nach vorne, dass die Techniken ein Update erfahren. Diskussionswürdig ist die Auslegen der WCAG 2.0 auf jeden Fall. Und die Zuständigen der WCAG 2.0 scheinen da auch noch andere Interpretationen anzuschliessen. Da sehe ich durchaus als problematisch, klar.

      Und dass Barrierefreiheit im Internet langweilig ist, ist ja so ein Gassenhauer. Daher auch mein Statement auf der Webseite. Ich finde es aktuell einfach insgesamt sehr spannend, was sich entwickelt, es wird Zeit, dass wir das alles in die barrierefreie Diskussion mit hineinnehmen.

  2. Es ist ein Thema. Keine Frage.

    Den ersten Satz aber, den finde ich nicht so barrierefrei. Ich verstehe ihn nicht ganz, er scheint ein Insider …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert