Schön, dass es immer viele Versionen eines Songs gibt, so wie es immer viele Versionen einer Wahrheit gibt, jeder pachtet immer nur seine eigene Parzelle aus. Cry me a river in der Version von Dinah Washington beginnt mit genau dieser Differenz, als sie fragt, wenn sie den Song singe, sollte sie dann so klingen wie das erfolgreiche, erste Vorbild Julie London. Und aus dem Off kommt nur, nein sie solle so klingen wie Dinah Washington.
Abgesehen davon, dass der Song sehr schön Schluss macht mit Geschlechter-Zuweisungen – sie meint etwa, sie könne auch klingen wie eine Lady, aber denke nicht daran -, ist die Interpretation des Songs seine Geschichte, sei es die von Barbara Streisand, die unglaubliche Interpretation von Shirley Bassey oder die einer Geschwindigkeitsüberschreitung von Esther Phillips.