Auf dem Multimediatreff in Köln wurde im Rahmen des Gesamtthemas „Web 3.0“ auch das Thema Barrierefreiheit behandelt.
Allgemeiner Eindruck
Insgesamt war der Multimediatreff in Köln zum Thema Web 3.0 sehr heterogen angelegt. Der Vortrag in Sachen AJAX (sprich: AETSCHAEX ;-)) war arg spezialisiert, immerhin weiss ich jetzt, dass man auch bei AJAX-Seiten Bookmarks setzen kann. 🙂 Die Ein- und Ausblicke auf die Entwicklung im Bereich Web 2.0 waren professionell und amüsant von Hauser & Wenz dargestellt, machten aber manchmal auch den Eindruck eines eingespielten Stichwortgeberpaares. 😉
Usability und Barrierefreiheit
Sehr interessant waren die Vorträge zur Usability (Kai Laborenz) und Barrierefreiheit (Tomas Caspers), blieben leider aber zeitlich grossteils auf der Strecke. Besonders Caspers konnte den Hauptteil seines Vortrags zur praktischen Anwendung von Barrierefreiheit nicht referieren.
Caspers Vortrag zur Barrierefreiheit
Ohnehin ist ein Einführungsvortrag zur Barrierefreiheit immer damit „belastet“, dass man vorab die rechtliche Situation und eine begriffliche Definition von Behinderung einbringen muss. Damit und mit den vielen Zwischenfragen des Publikums war der Vortrag dann nicht mehr wirklich voranzutreiben. Gut, dass der Multimediatreff die Folien der Vorträge noch online bringen wird.
Kommentar zum Vortrag von Caspers
- Die rechtliche Situation wurde nicht wirklich klar hervorgehoben, das BITV wurde nur am Rand erwähnt. Daher auch die unsicheren Fragen aus dem Publikum, wie die rechtliche Lage in Deutschland aussehen würde. Ich denke, man kann durchaus klar machen, dass es diese Gesetzgebung in Deutschland gibt. Durch den Blick auf die Klagelage in Amerika ging das BITV etwas unter. 🙂
- Die offensichtliche Verknüpfung der WAI und des BITVs wurde weniger klar, vor allem weil insgesamt in der Veranstaltung das Thema Standardisierung in Deutschland heruntergespielt wurde: nach dem Motto „Wer würde denn heute noch seine Seiten auf w3.org testen?„. Ich fand es im übrigen schade, dass das Thema Standardisierung so unter Wert auf dem Multimediatreff gehandelt wurde.
- Die argumentative Abkoppelung von Barrierefreiheit und technischen Barrieren im allgemeinen ist aus Caspars Sicht verständlich. Trotzdem halte ich es für gut, das Publikum für Barrieren allgemeiner Natur zu sensibilisieren. Caspars stieg über das Thema Schwerstbehinderung ein, je nach Publikum könnte das dann zu speziell sein. Viele Programmierer würden das abhaken unter ferner liefen. 😉
- Allgemein war aus dem Publikum in der Pause danach zu vernehmen, dass es andere Erwartungen zum Thema hatte bzw. vor allem auf praktische Hinweise gewartet hätte. 🙂