In den letzten Monaten gab es wieder einige Artikel in Sachen Überschriften und deren strukturellen Einsatz. Über so etwas Kurzes und Harmloses wie Überschriften
(Putzhuber, Maria: Pfiffige Überschriften, MAIN_blog) lässt sich dann tatsächlich eine Menge sagen.
So haben Überschriften eine ganz klar strukturierende Wirkung
(Hellbusch, Jan Eric: Strukturelle Navigation, MAIN_blog) und deren strukturelle Reihenfolge sollte eingehalten werden. Bis hierher wird mir jeder folgen wollen. Mit dem Blick auf Barrierefreiheit wird es dann jedoch schon schwieriger, hier tauchen die meisten Widersprüche in Empfehlungen und Diskussionen auf.
Wie Eva Papst in „Scannen“ statt lesen ausführt, auch blinde Surfer scannen die Webseite, springen von Überschrift zu Überschrift und verschaffen sich einen ersten Überblick über den Inhalt der Webseite durch deren Struktur. Mit dem Screenreader JAWS macht man das mit der Taste H und kann mit den Zahlen 1 bis 6 zwischen den Überschriften-Ebenen navigieren.
Daraus ergeben sich jedoch auch Probleme: Entweder gibt es gar keine Überschriften auf der Webseite (Der Bandwurm im Web
– Access-for-all) oder es fehlt eine durchgängige Logik und nicht alle strukturell wichtigen Bereiche sind damit erfasst.
Um mir diese Problembereiche etwas näher in der Praxis ansehen zu können, habe ich eine Studie erarbeitet und mich in der großen, barrierefreien Welt der Agenturen, Institutionen und wichtigen Portalen umgesehen:
- Werden Überschriften verwendet?
- Wie sieht die strukturelle Reihenfolge der Überschriften aus?
- Werden für die strukturellen Bereiche Überschriften verwendet und welche Bereiche sind das?
- Welche Probleme und Auffälligkeiten gibt es?
Im ersten Teil der Studie habe ich mir 31 Agenturen angesehen, deren Schwerpunkt auf Barrierefreiheit liegt. Die Stichprobe wurde der BIK 95plus-Liste und dem Einkaufsführer 2007 des Barrierekompass entnommen.
Im zweiten Teil der Studie werde ich mir wichtige Initiativen, Projekte und Vereine im Bereich Barrierefreiheit ansehen (unter anderem BIK, Einfach für alle, Barrierekompass, Abi).
Im dritten Teil werden dann Webseiten von Betroffenenverbänden, -initiativen und -vereinen durchgesehen (unter anderem DVBS, Bizeps, DBSV).
Abschließend gibt es dann eine zusammenfassende Betrachtung aller Ergebnisse und einen Ausblick auf die aktuelle Diskussion etwa zu Hellbusch Konzept der strukturellen Navigation eines H6
Elementes, das ja höchst selten belegt wird.